Welch Freude - Staatsminister Annen zu Nicaragua
In einer Pressmiteilung vom 02.11.2018 teilte Staatsminister Niels Annen (SPD) in Bezug auf die aktuelle Situation in Nicaragua seine Freude über des Diktators "grundsätzliche Bereitschaft, über Schritte zur Verständigung nachzudenken" mit:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/annen-nicaragua/2156980
"In einer weiterhin angespannten Lage konnte ich in Nicaragua mit allen Seiten ernsthafte Gespräche über die Situation und mögliche Wege aus der Krise führen, darunter Staatspräsident Ortega, Vizepräsidentin Murillo, Außenminister Moncada, die katholische Kirche und Vertreter der Opposition. Erfreulich war die grundsätzliche Bereitschaft aller Seiten, über Schritte zur Verständigung nachzudenken. Deutschland wird die Entwicklung in Nicaragua weiterhin eng verfolgen und auf Wunsch auch aktiv begleiten."
Stattdessen könnte er auch darauf hinweisen, daß Ortega und seine Frau die Hauptverantwortlichen sind, die seit Jahren die Unterdrückung des nicaraguensischen Volkes organisieren. Hinzugekommen ist in den letzten Monaten die offen terroristische Gewalt und der Bruch mit ehemaligen Verbündeten wie Unternehmer und Kirchenvertreter, die sich bisher jedenfalls nicht dadurch ausgezeichent haben, daß sie der Ausbeutung und Unterdrückung grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen.
Interessant ist auch die Erklärung, dass Deutschland "die Entwicklung in Nicaragua weiterhin eng verfolgen und auf Wunsch auch aktiv begleiten" wolle. Offensichtlich haben die verschiedenen Akteure in Nicaragua unterschiedliche Wünsche - wessen Wünsche (oder sollte man besser von 'Interessen' sprechen?) werden denn da wohl erhöhrt werden? Anders gefragt: auf wessen Seite schlägt sich ein Vertreter der deutschen Sozialdemokratie, dessen Freude vor allem darin zu bestehen scheint, auf der großen Bühne mitreden zu können?
Foto: Olaf Kosinsky/Skillshare.eu, CC BY-SA 3.0 de