2 Arten der Flüchtlingsunterstützung
Am heutigen Tag haben mich 2 Spendenaufrufe erreicht von unterschiedlichen Organisationen, die zur Zeit aktiv sind in der Unterstützung von Menschen, die aus Angst vor Krieg, Gewalt und Elend ihre Heimatländer verlassen mußten. Die Flüchtlinge erhoffen sich hier in Deutschland zumindest zeitweise eine sichere Bleibe, aber das ist trotz oder besser wegen dem bestehenden Asylrecht durchaus nicht gesichert.
Wie nun Aktive in der Solidaritätsbewegung mit diesem Thema umgehen ist äußerst interessant, dazu dokumentiere ich im nachfolgenden die 2 Aufrufe zur Unterstützung, sie stammen zum Einen vom Unterstützerkreis "Nicaragua-Hilfe" aus Hamburg:
Der zweite Aufruf stammt vom "Freundeskreis Alassa & friends" aus Korb:
Ich denke, die unterschiedliche Herangehensweise zur Entwicklung der Solidaritätsarbeit ist offenkundig: im Fall der "Nicaragua-Hilfe" werden die politischen Randbedingungen in der BRD als unveränderlich akzeptiert:
Bei den Asylanträgen gab es bisher nur eine Anerkennung und 32 Ablehnungen; man geht davon aus, dass sich diese Praxis nicht ändern wird. Gegen alle Ablehnungsbescheide haben die Asylbewerber*innen Klage eingereicht und benötigen rechtliche Betreuung und Beratung. Die Satzung des Nicaragua-Vereins lässt eine individuelle Unterstützung von Personen in Deutschland nicht zu.
Dagegen wird im Fall des Kameruner Flüchtlings Alassa Mfouapon mit dem Freundeskreis eine öffentliche und breite politische Arbeit entwickelt, es werden die politischen Verantwortlichen für die Misere in der BRD angegriffen.
Im Kampf um das Bleiberecht von Alassa Mfouapon können wir einen wichtigen Erfolg feiern: Seit über 10 Monaten kämpft Alassa M. mit seinen Freunden im Freundeskreis nach seiner legalen Wiedereinreise nun um sein Bleiberecht. Dafür musste er durch eine üble Hetzkampagne der BILD Zeitung durch, sich anhören wie AfD Politiker seinen Tod fordern, durfte über Monate Karlsruhe nicht verlassen, erlebte Schikane um Schikane. Schon seit Monaten hat er ein Ausbildungsangebot zum Mediengestalter, das er bisher nicht antreten durfte aufgrund des Arbeitsverbots und der Residenzpflicht. Sich in Deutschland frei zu bewegen und endlich eine Ausbildung anzufangen sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber es wurde ihm monatelang verweigert. Endlich ist es ihm möglich - das ist ein Riesen Erfolg der Solidaritätsbewegung!
In einem vorausgegangenen Beitrag dieses Blogs sind weitere Informationen zum 1. Flüchtlingspolitischen Kongress am 30.11.2019 in Stuttgart zu finden.
Hier gibt es weitere Infos zum Fall von Alassa:
https://www.openpetition.de/petition/online/alassa-alarm-abschiebung-droht